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09.Juni 2025

Hopfen, Malz, Leidenschaft

Die Verantwortlichen der Kulmbacher Brauerei sind beim Einbrauen der Festbiersude voller Vorfreude.

Es liegt etwas in der Luft an diesem Montagmittag, dem 2. Juni 2025. Im Sudhaus der Kulmbacher Brauerei in der Lichtenfelser Straße herrscht ein subtropisches Klima. Es ist warm und trocken, ein leicht süßlich-malziger Duft macht sich breit und es ist eine fast schon festliche Anspannung zu spüren. Dieser Montag ist kein gewöhnlicher Tag in der Brauerei. Es ist der Tag, an dem ein Festbiersud zur 74. Kulmbacher Bierwoche eingebraut wird!

„Ein Festbier ist kräftiger, malziger, vollmundiger – ein echter Genuss, der einen zum Bierenthusiasten macht, selbst wenn man es noch nicht ist“, schwärmt Niklas Gohlke, während er prüfend in den Maischebottich blickt. Der gelernte Brauer und studierte Brau- und Getränketechnologe leitet bei der Kulmbacher Brauerei die Herstellung. Das Einbrauen der drei Festbiere von Kulmbacher, Mönchshof und EKU sowie dem Kapuziner Weißbier ist ein besonderer Moment. Deshalb lässt sich auch der Vorstand dieses Ereignis nicht entgehen. Schließlich werden diese Festbiere nur einmal im Jahr gebraut. „Festbiere werden für Momente gebraut, die man nicht vergisst!“, bemerkt Mathias Keil, Vorstand Finanzen und Technik. Dem Diplom-Brauingenieur ist die Vorfreude anzumerken: „Die Festbiere sind die Hauptakteure und der Grund, weshalb es die Kulmbacher Bierwoche gibt. Sie sind ein echter Genuss, sorgen für Stimmung und fördern die Geselligkeit“, begeistert sich Keil. Und Simon Esser, Leiter Technologie und Qualitätssicherung, ergänzt: „Jedes unserer Festbiere von Kulmbacher, EKU und Mönchshof hat seine eigene, streng geheime Rezeptur, die nur ausgewählte Braumeister kennen.“ Das gilt natürlich auch für das Weißbier.

Vier Zutaten – geschickt kombiniert!

So, wie es das bayerische Reinheitsgebot vorschreibt, bestehen auch die Bierspezialitäten zur Kulmbacher Bierwoche aus nur vier natürlichen Zutaten: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. „Für jedes unserer drei Festbiere kombinieren wir mehrere heimische Braumalze in einer ganz bestimmten Zusammensetzung“, verrät Gohlke und

zeigt auf einige Schaugläser mit Getreide. Von einem sehr hellen Beige über ein karamellfarbenes Rotbraun bis hin zu einem dunklen Braunton reicht die Farbpalette. Laut dem Deutschen Brauer-Bund eignen sich rund 40 Malzsorten zum Bierbrauen.  „Malz ist die Grundlage für den Geschmack und das Aroma des Bieres. Die Auswahl im Zusammenspiel mit den Temperaturen im Maischeprozess entscheidet darüber, ob es ein eher schlankes, leichtes oder ein vollmundiges Bier wird“, erläutert Esser.

Der lange Weg zum Biergenuss

Das geschrotete Getreide wird zusammen mit dem Brauwasser aus dem Fichtelgebirge in einem Edelstahlkessel stufenweise erhitzt. Dabei verwandelt sich die Stärke aus dem Korn in Zucker. Vollautomatisiert setzt die Maische ihre Reise im Läuterbottich fort. Hier bleiben die ungelösten Getreidestoffe als Treber am Boden zurück, während es für die sogenannte Würze in der Sudpfanne heiß hergeht. „Den typischen, charakteristischen Geschmack erhalten die Festbiere allerdings erst durch die Zugabe verschiedener Aromahopfen aus der Hallertau“, betont Esser. Weltweit gibt es rund 250 Hopfensorten. Jede hat ihre eigenen Eigenschaften und Geschmacksnuancen. Doch mit der Auswahl nicht genug. Bei der sogenannten Hopfengabe kommt es auch auf den richtigen Zeitpunkt an. Hier zeigen sich das handwerkliche Können und die Erfahrung eines Braumeisters.

Qualitätsprüfung mit allen Sinnen

„Wir arbeiten mit natürlichen Rohstoffen“, erklärt Simon Esser. Das bedeutet, dass sich die Qualität von Jahr zu Jahr verändert. Dennoch wollen Bierliebhaber zur Kulmbacher Bierwoche exakt den Geschmack ihres Lieblingsfestbieres genießen. „Dafür braucht es zusätzlich zur Fachkenntnis und Erfahrung, auch ein gutes Gespür, eine feine Zunge und eine gewisse Leidenschaft“, sagt Mathias Keil. Diese Eigenschaften können die Experten im nächsten Schritt unter Beweis stellen. Die Würze dreht nun zunächst eine Runde im Whirlpool. Ähnlich wie beim Umrühren in der Kaffeetasse entsteht ein Wirbel. Der Effekt: kleine Malz- und Hopfenreste setzen sich am Boden ab. Anschließend wird die Würze abgekühlt und macht sich auf den Weg in den Gär- und Lagerkeller. Niklas Gohlke entnimmt eine Probe der relativ dunklen und noch recht süßen Würze. „Schon

jetzt lässt sich riechen und schmecken, dass die Grundlage passt“, fachsimpelt Esser. Gohlke ergänzt: „Es ist zwar noch ein langer Weg und jede Menge Arbeit, dennoch dürfen wir uns schon jetzt auf ein kräftiges, hopfenbetontes Festbier freuen!“ Das ist der Zeitpunkt, das Geheimnis zu lüften: Es entsteht der Kulmbacher Festbiersud. „Die Würze mag optisch vielleicht schon etwas einem Bier ähneln“, wendet Esser ein, „allerdings entwickelt sie sich erst durch die Zugabe von Hefe, ihrer Vergärung und das Lagern zu einem echten Kulmbacher Festbier.“

Ein Tag brauen, sechs Wochen gären und lagern

Die Hefe wartet schon im Gärkeller und macht in den nächsten Wochen aus Zucker Alkohol und aus Geduld Genuss. Welche der rund 200 Hefestämme für die Festbiere zur Kulmbacher Bierwoche verwendet werden – dieses Geheimnis lassen sich Keil, Esser und Gohlke nicht entlocken. Mit jedem Schritt wird jedoch deutlich: „Ein gutes Bier braucht Zeit, jede Menge Geduld und viel Aufmerksamkeit“, bemerkt Gohlke. Bis zum Anstich am Samstag, den 26. Juli 2025, gibt es bei der Kulmbacher Brauerei also noch jede Menge zu tun. Vor allem, weil neben dem Kulmbacher ja auch noch die Festbiere von Mönchshof und EKU sowie das Kapuziner Weißbier gebraut werden müssen. „Wir garantieren, dass pünktlich zur Kulmbacher Bierwoche die Bierspezialitäten in bester Qualität und ausreichender Menge zur Verfügung stehen“, versichert Vorstand Mathias Keil.

Kleiner Vorgeschmack für zuhause

Ein Meilenstein ist bereits geschafft. Die Sonderabfüllung des Kulmbacher Bierwochen Festbieres in der 0,5-Liter-Flasche ist bereits im Getränkehandel und auch in der Gastronomie erhältlich. Wer möchte, bekommt also schon jetzt – rund acht Wochen vor Kulmbachs fünfter Jahreszeit – einen kleinen Vorgeschmack auf die 74. Kulmbacher Bierwoche.