Plakatwettbewerb – Siegermotiv gekürt

Rund 100 unterschiedliche Entwürfe sind beim diesjährigen Plakatwettbewerb zur 73. Kulmbacher Bierwoche eingegangen. Sechs Wochen hatten kreative Köpfe Zeit, ihre Ideen zum Traditionsfest zu Papier zu bringen. Eine Jury der Kulmbacher Brauerei bewertete die eingereichten Arbeiten. Nun ist die Entscheidung gefallen: Eine Illustration von Wieslaw Sanokowski aus Altenkunstadt im Landkreis Lichtenfels schmückt schon bald Plakate, Bierkrüge und T-Shirts.
„Es muss ein Motiv sein, das die Blicke fesselt und den Leuten ein Lächeln ins Gesicht zaubert“, schmunzelt Wieslaw Sanokowski während er die Frage nach dem künstlerischen Ansatz für seine Entwürfe beantwortet. Der studierte Grafikdesigner nimmt regelmäßig am Plakatwettbewerb zur Kulmbacher Bierwoche teil. Wie oft er schon etwas eingereicht hat, er hat nicht mitgezählt. Er weiß nur, dass es häufig der Fall war. Was ihn immer wieder zum Mitmachen motiviert? „Ich bin ein Bierliebhaber“, verrät Sanokowski „und ich gestalte gerne Plakate. Das ist echtes Handwerk, genauso wie Bierbrauen ein Handwerk ist. Es ist eine Kunst, die ich sehr zu schätzen weiß.“
Für den 65-Jährigen ist die Teilnahme am Wettbewerb ein willkommener Ausgleich zum Berufsalltag in einer Werbeagentur. Dort entwirft er täglich unter Zeitdruck seine Designs, überwiegend am Computer. Dagegen ist die Illustration für die Kulmbacher Bierwoche in mühevoller Handarbeit entstanden. Ein überdimensionaler Maßkrug mit frisch gezapftem Kulmbacher Festbier nimmt den EKU-Platz im Herzen der Stadt ein. Die charmanten Häuserkulissen in gedeckten Grün- und Rottönen schmiegen sich fast schon an den Bierkrug, der die Szenerie erstrahlen lässt. Nahezu magisch lockt das bernsteinfarbene Bier die Menschenmassen an.
„Die Bierwoche verändert das Kulmbacher Stadtbild, die Leute pilgern zum Festplatz. Deshalb habe ich den Bierkrug genau zwischen den Häuserreihen platziert“, erklärt der Gewinner seinen Plakatentwurf. Schon im Jahr 2009 hatte Sanokowski das Motiv für die Kulmbacher Bierwoche gestaltet. Seine jetzige Illustration knüpft an die damalige Darstellung an: „Damals hatte ich die Plassenburg durch einen Bierkrug ersetzt. Nun habe ich sprichwörtlich den Berg versetzt, und zwar mitten in die Stadt.“
Dieses Augenzwinkern ist dem Designer in seinen Illustrationen wichtig. Genau das hat die Jury des Plakatwettbewerbs der Kulmbacher Bierwoche überzeugt. „Wir hatten die Qual der Wahl. Es waren einige Entwürfe dabei, die den Charme unserer Bierwoche auf sehr unterschiedliche Art, aber dennoch sehr treffendausgedrückt haben. Da gab es schon leidenschaftliche Diskussionen“, sagt Birgit Reichardt mit einem Augenzwinkern. Die Organisatorin des Kreativwettbewerbs und Produktmanagerin der Kulmbacher Brauerei verrät, dass der humorvolle Blick auf die Bedeutung der Bierwoche der Jury gefallen hat. Für den Sieg brauchte es jedoch noch etwas mehr: „In der leuchtenden Farbe kommt die Begeisterung für das Festbier gut zum Ausdruck und in den kontrastreichen Formen die Faszination für das gemeinsame Feiern. Diese Kombination ist auf positive Resonanz gestoßen.“ Auch von der aufwändigen künstlerischen Gestaltung war die Jury angetan: Stilistisch vereint Wieslaw Sanokowski impressionistische Elemente mit der starken Farbigkeit und den kontrastreichen Flächen des Expressionismus.
Wie lange Sanokowski an seinem Motiv gearbeitet hat, kann er nicht mehr nachvollziehen. Auch die angewandte Technik bleibt sein Geheimnis. „Ich skizziere verschiedene Ideen. Dafür reichen zunächst ein paar Striche, die ich zu Papier bringe. Der Rest des kompletten Bildes ist in meinem Kopf. Im kreativen Schaffen entsteht dann nach und nach das Gesamtwerk – manches entwickelt sich auch durch Zufall.“ Die größten Herausforderungen waren für ihn „die leuchtende Farbe für das Bier zu finden und den Krug im Zusammenspiel mit der Umgebung in die richtige Perspektive zu setzen.“
Dass seine Illustration nun auf Plakaten in ganz Nordbayern, T-Shirts und limitierten Bierkrügen zu sehen sein wird, unterstreicht für Wieslaw Sanokowski die Bedeutung einer von Hand gestalteten Illustration. Natürlich freut er sich über das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Noch mehr fühlt er sich jedoch darin bekräftigt, sich nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben im Herbst intensiver mit der Malerei zu beschäftigen.
Alle Siegermotive des Kreativwettbewerbs zur Kulmbacher Bierwoche finden Sie hier.